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Streiks bei ProRail legen niederländischen Bahnverkehr lahm
UTRECHT · Seit Montag, dem 11. November, sorgen Streiks bei der niederländischen Eisenbahngesellschaft ProRail für erhebliche Beeinträchtigungen im Zugverkehr. Aufgrund festgefahrener Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft FNV müssen Reisende ab Mittwoch, dem 13. November, mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen.
Der Streik betrifft vor allem die Verkehrsleitstellen in Amsterdam und Alkmaar. In den betroffenen Regionen Nordholland sowie Teilen von Flevoland und Utrecht werden bis 9:00 Uhr morgens keine Züge fahren. Auch auf den Strecken zwischen Utrecht und Eindhoven, Utrecht und Arnheim sowie Leiden und Rotterdam kommt es zu Einschränkungen, da viele Züge normalerweise über die Knotenpunkte Utrecht und Leiden verkehren.
Die Nederlandse Spoorwegen (NS) und ProRail bedauern die Unannehmlichkeiten, weisen jedoch darauf hin, dass das Streikrecht der Mitarbeiter respektiert wird. Reisende werden dringend gebeten, ihre Reise kurz vor Abfahrt mit dem aktuellen Reiseplaner zu überprüfen und alternative Reisemöglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Schiphol eingeschränkt erreichbar
Der Flughafen Schiphol ist während der Streikzeiten nur sehr begrenzt mit dem Zug erreichbar. Es verkehren lediglich vier Züge pro Stunde zwischen Amsterdam Centraal und Schiphol Airport. Reisenden wird empfohlen, auf alternative Verkehrsmittel wie Busse oder Taxis auszuweichen, um rechtzeitig ihren Flug zu erreichen.
Weitere Streiktage angekündigt
In den kommenden Wochen sind weitere Streiks geplant, die den Bahnverkehr landesweit beeinträchtigen werden:
- Freitag, 15. November: Verkehrsleitstellen Utrecht und Amersfoort
- Montag, 18. November: Regionen Rotterdam, Den Haag und Roosendaal
- Mittwoch, 20. November: Regionen Eindhoven und Maastricht
- Freitag, 22. November: Regionen Zwolle, Groningen und Arnheim
Die NS arbeitet daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, und stellt aktualisierte Informationen auf der Spoorkaart zur Verfügung, wo Reisende sehen können, welche Strecken betroffen sind.
Tipps für Reisende
- Reiseplanung aktualisieren: Nutzen Sie kurz vor Abfahrt den Reiseplaner der NS für aktuelle Informationen.
- Alternative Routen prüfen: Erwägen Sie Busse, Straßenbahnen oder andere Verkehrsmittel. In einigen Fällen kann auch Homeoffice eine Option sein.
- Internationale Reisende: Überprüfen Sie die angepassten Fahrpläne auf nsinternational.com.
Hintergrund des Streiks
Die Tarifverhandlungen zwischen ProRail und der Gewerkschaft FNV sind seit April 2024 ins Stocken geraten. Die FNV fordert eine Lohnerhöhung von bis zu 13 Prozent, um den steigenden Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken. ProRail bietet hingegen eine durchschnittliche Erhöhung von 5,2 Prozent an und betont die bereits attraktiven Arbeitsbedingungen sowie die finanziellen Grenzen aufgrund wichtiger Investitionen in die Infrastruktur.
Vakbond CNV hat das Angebot von ProRail akzeptiert, während die FNV mit den Streiks Druck aufbauen möchte. Beide Seiten zeigen sich jedoch offen für weitere Gespräche, um eine Einigung zum Wohle der Mitarbeiter und Reisenden zu erzielen.
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