DEN HAAG · Der niederländische Gesetzgeber verschärft den Tierschutz weiter: Die Tweede Kamer hat beschlossen, dass Haustiere, für die bereits ein Zuchtverbot gilt, bald auch nicht mehr in privaten Haushalten gehalten werden dürfen. Im Fokus stehen dabei vor allem stark überzüchtete Rassen wie Mopshunde, Nacktkatzen und Katzen mit gefalteten Ohren, die unter ihren extremen Merkmalen leiden. Durch den Beschluss könnten Besitzer solcher Tiere in Zukunft auch mit einem Haltungsverbot konfrontiert werden, während der Handel bereits im Visier steht.

Die Tweede Kamer hat sich für ein umfassendes Verbot der Haltung und des Handels von Tieren ausgesprochen, die durch ihr äußeres Erscheinungsbild gesundheitliche Probleme erleiden. Der Vorstoß betrifft vor allem Tiere wie Mopshunde, die durch ihre kurze Schnauze Atemprobleme haben, oder Nacktkatzen, die häufig an Hautentzündungen leiden. Auch Katzen mit gefalteten Ohren, die aufgrund von Knorpelproblemen unter chronischen Schmerzen in den Gelenken leiden, stehen im Zentrum der Debatte.

Bereits vor einigen Jahren wurde das Züchten dieser Rassen in den Niederlanden verboten. Nun folgt der nächste Schritt: Ein Haltungsverbot, das für neue Tiere mit diesen Merkmalen gelten soll. Bestehende Haustiere dürfen weiterhin bis zu ihrem Lebensende in den Haushalten verbleiben, meldet NOS. Staatssekretärin Rummenie vom Ministerium für Landwirtschaft, Visserij, Voedselzekerheit und Natuur (LVVN) unterstützt das Haltungsverbot für besonders betroffene Tierarten, weist jedoch darauf hin, dass nicht alle äußeren Merkmale automatisch schweres Leiden verursachen. Eine genaue Prüfung und Bewertung soll folgen.

Während viele Tierschutzorganisationen den Vorstoß begrüßen, gibt es auch Kritik von Haltern und Züchtern, die um ihre Haustiere und ihr Geschäft bangen. Die Tweede Kamer will jedoch keine Kompromisse eingehen, wenn es um das Wohl der Tiere geht.

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