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Kabinett in den Niederlanden droht über strengere Asylregeln zu stürzen
| letzte Änderung 06. Juli 2023 19:40 | Redaktion
Ein Streit über verschärfte Asylgesetze droht das niederländische Kabinett zu stürzen. Premierminister Mark Rutte von der VVD-Partei hat am Mittwochabend in einer Sitzung mit den anderen Regierungsparteien Druck ausgeübt. Er drohte, dass das Kabinett bereits am Donnerstagabend fallen könnte.
Die VVD-Partei ist unzufrieden mit den seit Monaten andauernden Gesprächen über strengere Asylgesetze. Sie fordert schärfere Regelungen zur Familienzusammenführung. Andere Parteien, wie D66 und ChristenUnie, sind zwar bereit, die Regeln zu verschärfen, aber nicht in dem Ausmaß, wie es die VVD möchte.
Rutte hat vorgeschlagen, die strengeren Asylgesetze in einer Abstimmung im Ministerrat am Freitag zur Abstimmung zu bringen. Dieses Vorgehen stößt jedoch auf Widerstand bei D66 und ChristenUnie, die ein solches Szenario vermeiden wollen. Es besteht die reale Möglichkeit, dass das Kabinett bereits am Donnerstagabend während einer neuen Sitzung zu allgemeinen Angelegenheiten zusammenbricht.
Die Verhandlungen scheinen auf strengeren Regelungen für die Familienzusammenführung festgefahren zu sein. Rutte und seine Partei wollen, dass Asylbewerber, die voraussichtlich in absehbarer Zeit in ihr Herkunftsland zurückkehren können, ihre Kinder oder Eltern nicht auch nach Holland holen dürfen. Diese Regelung würde beispielsweise für Kriegsflüchtlinge gelten. Nur in dringenden Fällen dürften maximal 200 Familienmitglieder pro Monat nachkommen.
Die VVD und die ChristenUnie stehen bei den Verhandlungen über die neuen Asylmaßnahmen einander gegenüber. Rutte scheint entschlossen zu sein, das Kabinett zum Fall zu bringen. Er hat kürzlich eine Maßnahme vorgebracht, um die Anzahl der nachreisenden Familienangehörigen zu reduzieren. Eine Regelung, die die ChristenUnie nicht akzeptieren kann. Beide Parteien sind bereit, Kompromisse einzugehen, um eine Überarbeitung des Migrationsstils zu erreichen, aber Rutte scheint bewusst einen Bruch anzustreben. Eine Einigung erscheint unwahrscheinlich, aber es bleibt eine kleine Hoffnung, dass die vier Parteien doch noch eine Lösung finden werden.
Die Verhandlungen sind durch den Widerstand der ChristenUnie und D66 gegen Ruttens Vorschlag, die Anzahl der nachziehenden Familienmitglieder zu begrenzen, zum Stillstand gekommen. Obwohl beide Parteien bereit waren, weit zu gehen, um das Migrationsystem zu überarbeiten, sehen sie Ruttens neueste Maßnahme als inakzeptabel an. Es scheint, als ob Rutte bewusst auf einen Bruch hinarbeitet. Der Ausgang der Verhandlungen bleibt ungewiss, obwohl alle vier Parteien angegeben haben, dass es immer noch eine Chance auf eine Einigung gibt. Die Situation wird jedoch als politisches Theater angesehen, das die politische Überlebensfähigkeit der VVD zum Ziel hat. Die Meinungen darüber, warum die Situation plötzlich eskaliert ist, gehen auseinander. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ereignisse in den kommenden Tagen entwickeln werden.
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