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Immobilienpreise in den Niederlanden steigen weiter rasant

Huis te koop: Hauskauf in Utrecht wird immer teurer | Foto: HOLLAND.guide

UTRECHT · Die Preise für Eigenheime in den Niederlanden haben im September 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise für bestehende Immobilien landesweit um 11,4 Prozent gestiegen, wie das CBS (Centraal Bureau voor de Statistiek) berichtet. Besonders stark zeigte sich der Anstieg in der Stadt Utrecht mit einem Plus von 18,4 Prozent. Diese Entwicklung setzt die Erholung des Marktes fort, der nach einem Preisrückgang im Jahr 2023 wieder an Fahrt aufgenommen hat. Nach Angaben des CBS erreichten die Preise im September 2024 nicht nur landesweit einen neuen Spitzenwert, sondern stiegen auch gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Damit sind die Preise im dritten Quartal 2024 um 6,6 Prozent höher als bei der letzten Preisspitze im Juli 2022. Die Region Utrecht führt das Wachstum weiterhin an, gefolgt von Drenthe und Flevoland, wo die Preissteigerungen ebenfalls über dem nationalen Durchschnitt liegen.

Der niederländische Immobilienmarkt zeigt sich 2024 wieder äußerst dynamisch. Nach einer vorübergehenden Abkühlung im Vorjahr haben sich die Preise für bestehende Eigenheime kontinuierlich erholt und klettern auf neue Rekordstände. Im September 2024 stiegen die Immobilienpreise um 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – der größte Zuwachs seit über zwei Jahren.

Besonders deutlich zeigt sich die Preisentwicklung in der Provinz und der Stadt Utrecht. Mit einem Anstieg von 14,4 Prozent in der Provinz und 18,4 Prozent in der Stadt liegt diese Region deutlich vor anderen Teilen des Landes. Laut CBS ist dies der dritte Quartal in Folge, in dem Utrecht die höchste Preissteigerung verzeichnet. Die Nachfrage nach Wohnraum in dieser Region bleibt weiterhin hoch, was auf den begrenzten Wohnungsbestand und die starke Zuwanderung in die Großstädte zurückzuführen ist.

Doch nicht nur die Preise steigen – auch die Verkaufszahlen nehmen zu. Im September 2024 wurden in den Niederlanden 17.622 Immobilientransaktionen abgeschlossen, was einem Anstieg von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Seit Jahresbeginn sind damit insgesamt 146.530 Immobilien verkauft worden, rund 11 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2023. Dies deutet darauf hin, dass trotz höherer Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheiten die Nachfrage nach Wohneigentum in den Niederlanden weiterhin robust bleibt.

Utrecht: Preistreiber auf dem niederländischen Immobilienmarkt

Die Immobilienpreise in der Stadt Utrecht sind in den vergangenen Monaten regelrecht explodiert und haben die Entwicklung anderer Städte, darunter Amsterdam, klar übertroffen. Im dritten Quartal 2024 verzeichnete die Stadt einen Anstieg von beeindruckenden 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtet das CBS. Die Preise in der gesamten Provinz stiegen um 14,4 Prozent, was Utrecht als Spitzenreiter auf dem niederländischen Immobilienmarkt positioniert.

Wie RTV Utrecht erläutert, ist einer der Hauptgründe für diesen starken Anstieg das begrenzte Angebot in Kombination mit einer sehr hohen Nachfrage. Laut dem Immobilienexperten Marcel Arendsen kommen in Utrecht auf 453 verfügbare Immobilien rund 18.000 Wohnungssuchende, was den Preisdruck enorm verstärkt. „Die Preise schießen in die Höhe, weil die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt,“ so Arendsen gegenüber RTV Utrecht. Dieser extreme Engpass führt dazu, dass sich viele Menschen, die in Amsterdam und Rotterdam arbeiten, für Utrecht als Wohnort entscheiden, da die Stadt zentral gelegen und gut angebunden ist.

Ein weiterer Faktor, den RTV Utrecht hervorhebt, ist die Rolle der Expats, die verstärkt in den Utrechter Immobilienmarkt drängen. Arendsen gibt an, dass bis zu 60 Prozent der Transaktionen mit internationalen Käufern abgewickelt werden, die oft finanziell besser gestellt sind. Diese Zuwanderer treiben die Preise in bestimmten Stadtteilen wie Leidsche Rijn besonders in die Höhe, erklärt RTV Utrecht. Für viele Expats ist Utrecht aufgrund der zentralen Lage ideal, um zwischen verschiedenen niederländischen Städten zu pendeln.

RTV Utrecht betont außerdem, dass der Preisanstieg in Utrecht auch auf das sogenannte "Ölflecken"-Phänomen zurückzuführen ist, bei dem immer mehr Menschen aufgrund der überhöhten Preise in Amsterdam ins Umland ausweichen. Dadurch wird auch in Utrecht die Nachfrage weiter angeheizt. Experten gehen davon aus, dass die umliegenden Gemeinden wie Bunnik oder Nieuwegein in den kommenden Jahren ebenfalls deutliche Preisanstiege verzeichnen werden, wie RTV Utrecht prognostiziert.

Die Situation auf dem Utrechter Immobilienmarkt bleibt angespannt, und es ist nicht abzusehen, dass sich der Trend bald umkehren wird. Wie RTV Utrecht abschließend feststellt, könnten die Preise in der Region in den nächsten Jahren weiter steigen, solange das Angebot nicht signifikant erweitert wird.

Ausblick

Der anhaltende Preisanstieg könnte langfristig jedoch Herausforderungen für den Markt mit sich bringen. Während steigende Hypothekenzinsen und Inflation für Käufer zusätzliche Belastungen darstellen, bleibt das Angebot knapp. Besonders in den gefragten urbanen Zentren wie Utrecht drohen Preisblasen, die es potenziellen Käufern erschweren, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Der Markt wird in den kommenden Monaten daher weiterhin von hoher Nachfrage und knappen Beständen geprägt sein.

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