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Drei Minuten Stille: Protest gegen Gewalt im niederländischen ÖPNV

NS Zug | Foto: HOLLAND.guide

UTRECHT · In einer außergewöhnlichen Aktion der Solidarität werden in den Niederlanden kommenden Samstagabend die meisten Züge, Trams und Busse für drei Minuten stillstehen. Dieser Protest richtet sich gegen die zunehmende Gewalt gegen das Verkehrspersonal.

Der niederländische öffentliche Nahverkehr setzt ein starkes Zeichen gegen Gewalt: Am kommenden Samstag, 20. April 2024, um 22:30 Uhr werden nahezu alle Verkehrsmittel – Züge, Trams und Busse – landesweit für drei Minuten angehalten. Diese Maßnahme folgt auf eine Serie von Übergriffen, die das Personal in den vergangenen Wochen erlitten hat und zielt darauf ab, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das ernsthafte Problem der Gewalt zu lenken.

Die Aktion wurde von den größten Verkehrsbetrieben des Landes, einschließlich der NS (Nederlandse Spoorwegen) und der städtischen Verkehrsbetriebe von Amsterdam, Den Haag und Rotterdam, initiiert. Diese kollektive Geste der Nicht-Bewegung ist eine Antwort auf mehrere kürzliche Vorfälle, bei denen Mitarbeiter körperlich angegriffen wurden. Besonders schockierend war ein Vorfall, bei dem eine Zugbegleiterin von einer Gruppe Jugendlicher schwer misshandelt wurde.

Neben dem sofortigen Stillstand der Fahrzeuge fordern die Verkehrsbetriebe verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und eine härtere gesetzliche Verfolgung der Täter. Es wird auch über verbesserte Schulungsprogramme für das Personal und die Erhöhung der Präsenz von Sicherheitspersonal in Fahrzeugen und an Stationen diskutiert.

Die beteiligten Unternehmen und ihre Mitarbeiter hoffen, dass diese Aktion nicht nur zu einer erhöhten Bewusstseinsbildung führt, sondern auch zu konkreten politischen Maßnahmen, die die Sicherheit im öffentlichen Verkehr verbessern. Sie betonen, dass ohne eine deutliche Reaktion der Gesetzgeber und der Gesellschaft, die Sicherheit des Personals und der Fahrgäste weiterhin gefährdet sei.

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