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Code Oranje im Nordwesten wegen schwerer Windstöße durch Sturm Henk (Annelie)

Quelle: knmi.nl

NIEDERLANDE · Das Königliche Niederländische Meteorologische Institut (KNMI) hat für die Provinzen Nordholland und Friesland, die Watteninseln und das IJsselmeer den Wetteralarm Code Oranje herausgegeben. Sturm Henk könnte dort zu sehr schweren Windstößen führen. Für den Rest des Landes gilt Code Gelb.

Das KNMI warnt, dass die Windstöße im Nordwesten des Landes Geschwindigkeiten von mehr als 110 km/h erreichen können. In den Küstengebieten werden die stärksten Windstöße erwartet, mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h.

Auf dem IJsselmeer sind Windstöße von etwa 100 km/h möglich. Im restlichen Land erreichen die Winde Geschwindigkeiten zwischen 80 und 90 km/h.

Die Windstöße kommen aus südwestlicher Richtung. Sie werden durch Sturm Henk, den ersten Sturm des Jahres, verursacht. Die schweren Windstöße dauern den ganzen Abend an. Im Laufe der Nacht lassen die Windstöße von Süden her nach.

Bei Code Oranje besteht laut KNMI eine "große Wahrscheinlichkeit gefährlichen oder extremen Wetters mit großer Auswirkung". Es besteht lokal die Gefahr von Schäden, Verletzungen oder erheblichen Beeinträchtigungen.

KNMI, 02. Januar 2024, 18:15 UHR LT

Code Oranje: Heute Abend und in der Nacht schwere bis sehr schwere Windböen aufgrund von Sturm Henk Heute Abend und in der Nacht verursacht Sturm Henk sehr starke Winde. Zwischen 22:00 Uhr heute Abend und 02:00 Uhr in der Nacht gilt Code Oranje für Nordholland, Friesland, das Wattenmeer und das IJsselmeer-Gebiet. Es werden sehr schwere Windböen von 100-110 km/h über Land und etwa 120 km/h an der Küste erwartet. Dies kann zu Schäden und Gefahren durch umstürzende Bäume und herumfliegende Gegenstände führen. Die Windböen kommen aus südwestlicher Richtung. Weiterhin treten im Laufe des Abends im Landesinneren schwere Windböen von 80-90 km/h auf, in den Küstengebieten rund 100 km/h. Im Laufe der Nacht lassen die Windböen aus dem Süden wieder nach.
Das Hooglandgemaal in Stavoren dreht auch auf volle Touren | Foto: HOLLAND.guide

Hochwasser

Sturmtief Henk, bekannt in Deutschland als Annelie, führte zu zahlreichen Vorbereitungen in den Niederlanden. Die Niederländischen Eisenbahnen (NS) passten ihren Fahrplan an und verschiedene Wasserwirtschaftsverbände setzten Pumpen und Schöpfwerke ein, um Überschwemmungen zu verhindern. Besonders betroffen sind Gebiete rund um das Markermeer.

In Veendam wurden Notpumpen und Schöpfwerke aktiviert, um Überschwemmungen und Hochwasser zu verhindern. Diese Maßnahmen sind notwendig, da der Boden durchnässt ist und kein Wasser mehr aufnehmen kann. Besonders der Fluss Maas in Limburg muss eine große Menge Regenwasser aus Frankreich und den Ardennen bewältigen.

In Limburg wurden an verschiedenen Bächen Notpumpen installiert, und das Wasserwirtschaftsamt überwacht sorgfältig den Abfluss der Geul. Der Höchststand der Maas wird voraussichtlich am Donnerstag in Maastricht erreicht und benötigt drei Tage, um Nord-Limburg zu erreichen. In Maasgouw wurden in verschiedenen Dörfern Straßen gesperrt, die wahrscheinlich überflutet werden.

Auch in anderen Teilen des Landes werden Überschwemmungen erwartet. Das Woudagemaal in Lemmer wurde wieder in Betrieb genommen, um das Wasser aus dem friesischen Hinterland in das IJsselmeer zu pumpen.

In Deutschland wird ebenfalls mit anhaltenden Regenfällen gerechnet, die zu weiteren Anstiegen der Wasserstände in Maas und Rhein führen. In Noordrijn-Westfalen warnen die Behörden davor, dass erneut Straßen überflutet werden könnten.

Namensgebung

Seit 2019 vergibt der Königliche Niederländische Meteorologische Dienst (KNMI) Namen für Stürme, für die ein "Code Orange" oder "Code Rot" für Windböen ausgegeben wird. In seltenen Fällen kann auch ein "Code Gelb"-Sturm einen Namen erhalten. Das Ziel dieser Namensgebung ist, das Bewusstsein für gefährliches Wetter zu erhöhen und die Kommunikation über das herannahende Unwetter zu erleichtern. Es wurde festgestellt, dass die Benennung von Stürmen das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Wettergefahren erhöht und dazu beiträgt, vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden und Verletzungen zu ergreifen.

Ein Sturm erhält seinen Namen auf der Grundlage der erwarteten Auswirkungen und der Wahrscheinlichkeit seines Auftretens. Die Namensgebung folgt internationalen Vereinbarungen und wird in Zusammenarbeit mit Großbritannien, Irland und anderen europäischen Ländern koordiniert.

Im Falle Deutschlands haben sie ein kommerzielles System für die Namensgebung von Stürmen und gehören nicht zu einer spezifischen Gruppe innerhalb des EUMETNET, einem Netzwerk europäischer nationaler meteorologischer Dienste. Die Niederlande (KNMI) sind Teil der Westgruppe, in der Großbritannien (Met Office) und Irland (Met Éireann) bereits seit längerer Zeit zusammenarbeiten. Daher haben Tiefdruckgebiete ud Stürme in verschiedenen Ländern oft unterschiedliche Namen.

Schließlich ist zu beachten, dass trotz der zunehmenden Unwetter das Auftreten von Stürmen in den Niederlanden nicht zugenommen hat. In der Tat zeigen Klimamodelle für die Zukunft keine Zunahme der Windstärke, obwohl die Sturmfluten aufgrund des steigenden Meeresspiegels zunehmen werden.

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